Nix wie weg

So. Alles gepackt, Blumen und Benjy in treue Hände gegeben, jetzt kanns losgehen. Weiss noch nicht, wie oft ich in Peru Internet habe, also kanns ein bischen dauern, bis hier wieder was passiert ;-)

Machts gut, bis die Tage!

Mach's gut Franklin

Franky ist vorhin gestorben. Als ich aufwachte, lag er unter dem Esstisch und sah eigentlich noch wie gestern abend aus, nur die Atmung klang gequälter. Ich hab mich dann zu ihm gesetzt, ihn gestreichelt und dabei überlegt, ab wann man den Tierarzt sonntags anrufen kann, als Franky plötzlich anfing, mich anzumiauen und alle viere von sich zu strecken. Dann hab ich auf die Uhrzeit geschissen und die Handynummer vom Tierarzt gesucht, aber bevor ich sie hatte war es auch schon vorbei. Kein schöner Tod, aber wenigstens schnell.

Jetzt weiß ich nicht, wo ich ihn begraben soll.

Oh Shit

Anders kann man das heute nicht sagen. Heute mitttag gab es das volle Programm. Erstmal hab ich Benjy hochgehoben und als ich mich noch fragte, an welcher Stelle er genau sich feucht anfühlt, hat er einmal kurz mit dem Schwanz gewedelt und den ganzen Dünnpfiff, der da dranklebte, auf meinem Arm verteilt. Wir also ab ins Bad, wo ich ihm den Schwanz mal kräftig auswasche, und während ich das so mache (mit geschlossener Tür natürlich, damit er nicht wegrennen kann), legt sich Franky vor die Badezimertür und kackt erstmal. Nun hat so eine Badezimmertür natürlich einige gewisse Eigenschaften. Sie ist zum Beispiel aus Holz, und das brennt ja bekanntlich nicht, wie jeder erfahrene Feuerzangenbowler weiß. Außerdem ist Holz ziemlich undurchdringlich, zumindest was das vom menschlichen Auge erfaßbare elektromagnetische Spektrum angeht. Drittens geht zumindest diese Tür nach außen auf. Addiert man jetzt all diese Faktoren, hat man was falsch gemacht. Faktoren multipliziert man nämmlich miteinander. Ist aber eigentlich furchtbar egal in dem Moment wo man diesen breiten Streifen verschmierter Katzenscheiße beim Öffnen der Tür sieht (und in dem Moment eigentlich auch produziert). Franky hat ne feine kleine Wurst gemacht und ich hab sie wie Nutella auf dem Fliesenbrot, das ich normalerweise Flur nenne, verstrichen. Mit einem hölzernen Messer, das an zwei Scharnieren an der Wand hängt.

Mahlzeit.

Also, beide Muschis raus auf den Balkon, abwaschen, trocken lassen und in der Zwischenzeit Boden wischen, Tür aushängen und putzen und dann wieder alles dahin bauen, wo es hingehört.

Dann bin ich erstmal dem Chaos entflohen und zu meinen Eltern gefahren. Als ich abends wiederkam war Benjy relativ sauber und Franky kam mir vorsichtig aus dem Bad bis in den Flur entgegengestelzt.

Na?

Was gemerkt?

Ich hab gar nichts zu Frankys Sauberkeit gesagt, oder?

Richtig. Hat seinen Grund.

Ich hab mal einen vorsichtigen Blick ins Bad geworfen und wär fast wieder aus der Wohnung geflohen. Ich würde das ganze Geschehen mal so rekonstruieren: Franky hat im Bad geruht. Als er mal mußte, hat sich kurz in Position gebracht, einen kleinen See gepinkelt und der Vollständigkeit halber nochmal reingeschissen. Dann hat er sich neben das Klo gelegt und im liegen weitergeschissen. Auf seine Hinterpfote. Weil es plötzlich und völlig unerwartet so widerlich stank, hat er sich aufgemacht, einen weniger schadstoffbelasteten Liegeplatz zu suchen und ist dabei mindestens drei mal auf seiner verkackten Pfote weggerutscht.

Also hab ich erstmal Franky auf den Balkon geschleift und gewaschen, dann das Bad und den Flur gewischt und dann Franky gefüttert. Aber dafür muß ich auch erstmal wieder ein bischen ausholen.

Ich hab nämlich heute mittag, weil Franky ja nix mehr fressen will, mal was neues probiert. Spritzen in der Apotheke gekauft, Frankys Essen mit Milch in den Mixer geschmissen und püriert und ihm dann den Brei mit der Spritze eingeflößt. Das hat ihm zwar nicht wirklich gepaßt, aber großartig wehren konnte er sich gegen meine fitneßstudiogestählten Hände auch nicht, die seinen Kopf festgehalten haben. Und von dem was er im Maul hatte, hat er auch höchstens nur ein Drittel wieder ausgespuckt...

Das gleiche Spiel haben wir dann eben wiederholt. Nach dem ganzen Putzen. Diesmal hab ich ihm allerdings noch eine von den Cortisontabletten in die Spritze gekrümelt. Dann hab ich ihm erstmal ein bischen püriertes Futter in der Schale vorgesetzt. Franky hat mal kurz geschnuppert, beschlossen daß das scheisse riecht (sieht ja auch so aus) und einen weiten Satz über den Napf gemacht. Versucht zu machen. Endete natürlich wieder weniger in einem eleganten Hüpfer sondern mehr in einem Gestolper, was mit Frankys Hinterpfote im Katzenfutterpürre seinen Höhepunkt fand.

Also hab ich mich mit Franky im Bad eingeschlossen, erstmal die Füße gewaschen und dann gings ans Füttern. Diesmal hat er sogar mehr drinbehalten als heute mittag, also wahrscheinlich auch einen Großteil der Tablette. Daß ich auf den Trick nicht schon viel eher gekommen bin... Nur zwischendurch fand Franky, daß es jetzt wirklich genug sei, hat sich resolut losgerissen und unterm Klo versteckt. Nicht ohne nochmal kräftig den Kopf zu schütteln und mich und die Badezimmerwänden mit Katzenmuß aus seinem Fell zu besprenkeln.

Dafür gabs dann den Rest aus der Spritze in der Badewanne.

Jetzt liegt er wieder friedlich im Bad, das Fell verklebt mit getrockneten Essensresten und Schlimmerem (vielleicht sollte ich Benjy mal zum Ablecken vorbeischicken).

Oh, und ich hab noch was neues gelernt heute. Nicht von den Katzen, sondern von meiner Mutter. Nämmlich daß Speiseeisverpackungen zwischen Deckel und Schale noch eine aufgeschweißte Zwischenfolie haben, die flüssiges Eis drinnen hält. Der äußere Deckel ist dafür nämlich denkbar ungeeignet. Der ist auch sehr ungeeignet, um flüssige Essenreste oder Soßen in der Schale zu halten, wenn man die ein bischen kippt. Und das gilt ganz besonders, wenn sich die Schale in einem Rucksack befindet, der auf einer Couch liegt. Aber hey, der Putzeimer stand ja eh schon draußen.

So. Mal sehn was morgen wird. Spätestens Montag morgen werd ich wohl mal wieder beim Tierarzt vorstellig. Ich fürchte, zum letzen Mal. Das Kriterium 'verweigert Essen und bewegt sich kaum noch' ist jedenfalls erfüllt, und ich will ihn ja nicht quälen.

Hungerstreik

Heute morgen hat Franky mich mal wieder richtig überrascht, als er sein ganzes Schälchen mit Naß- und Trockenfutter leergeschleckt hat. Allerdings ist mir dabei auch erst aufgefallen, wie sehr er mitlerweile abgemagert ist. Hinter dem dicken Bauch sind der Rücken und Hinterbeide nur noch Haut und Knochen. Viel Kraft hat er auch nicht mehr, die 20cm hohe Stufe bis vor die Balkontür hat er nur schrittweise geschafft, nachdem der Sprung vorher fehlgeschlagen war.

Leider hat er seitdem auch nichts mehr angeührt von dem was ich ihm vorgesetzt habe. Von einer Portion Sheba hat er das nasse weggeschleckt, aber ich fürchte das reicht nicht zum zunehmen. Wenn er so weitermacht, müssen wir den Tierarzt wohl aus seiner Wochenendruhe reißen...

Vorhin kam er, nachdem er den ganzen Tag lang vor meinen Streichelversuchen geflüchtet war, an meinen Schreibtisch und wollte hoch. Als ich ihn dann hochgehievt hatte, ist er auf den Tisch geklettert und hat sich als Schlafplatz genau das alte Handtuch ausgesucht, mit dem ich mich den ganzen Tag lang abgetrocknet habe. Ich glaube, der Kleine steht auf Männerschweiß...


  

Satz mit X

Jetzt pinkelt Franky im Bad aus dem Katzenklo.

Von Pissmaschinen und Kammmerjägern

Tja. Schon wieder viel Zeit vergangen, ohne daß ich was geschrieben hätte. Tststs, schande über mich.

Aber ehrlich gesagt, hat sich auch nicht so viel getan. Franky kränkelt immer noch vor sich hin, aber immerhin haben wir die Tierarztbesuche jetzt von zweimal wöchentlich auf einmal alle zwei Wochen zusammengekürzt. Fressen und Trinken tut er recht artig, zwar immer nur ein Teelöffelchen am Stück, aber das immerhin mehrfach täglich. Das wär ja im Prinzp auch kein größeres Problem, wenn er sich was für später aufheben könnte, aber leider ist der andere kleine Nimmersatt nie mit seiner Portion zufrieden und vertilgt immer fröhlich Frankys Reste.

Nachdem Franky in letzter Zeit immer mal wieder neue Gelegenheiten erprobt hat, irgendwo hinzupinkeln (im Prinzip überall, wo es klein und dunkel ist, vorzugsweise ins Katzenkörbchen oder in die Transportbox), hab ich ihm noch ein Katzenklo in den Flur gestellt, da wo er eh immer die meiste Zeit verbringt (weils im Flur so schön kühl ist - hab auch schon überlegt, den Schreibtisch da rüberzustellen). Meistens klappt das auch ganz gut, aber ab und zu passierts dann schonmal, daß er reinlatscht bis er mit dem Kopf an der Wand angekommen ist, den Hintern absenkt und dann lospieselt. Natürlich hat er keine Ahnung, daß das Katzenklo kürzer als er selbst ist und er jedesmal fröhlich Lachen uim Flur produziert. Aber hoch lebe der Fliesenboden!

Jetzt hab ich das große Katzenklo aus dem Bad in den Flur gestellt. Mal gucken, ob's besser wird.

Benjy geht's nach wie vor bestens. Wenn er mal nen guten Tag hat, legt er sich auf meinen Schoß oder kommt zumindest kuscheln, und eigentlich spielt er auch immer noch gerne mit dem Laserpointer und der neuen Katzenangel (mit der Quietschemaus an der Schnur) - aber inzwischen hab ich ein noch menschenfreundlicheres Katzenspielzeug für ihn gefunden (wo ich mich noch weniger bewegen muss): ich laß abends einfach die Tür auf und das Lich an und er kann sich sein Spielzeug selber jegen. Dafür liegt jetzt hier alles voller angekauter Käfer und fliegen, aber die aufzukehren geht schneller als eine halbe Stunde lang mit der Angel zu jonglieren.

Ich faule Sau.

Haarige Fußballfans

Nu isses raus. Deutschland ist drittbeste Fußballmannschaft der Welt. Und meine beiden Muschis sind vielleicht keine Fußballfans, aber sie scheinen die Feierei zu genießen, jetzt liegen sie nämlich draußen auf dem Balkon und genießen das Hupkonzert. Naja, vielleicht genießen sie auch die relative Kühle, weil sich die Wohnung heute auch wieder ganz gut aufgeheizt hat.

Franky hat mich heute ein bischen überrrascht. Erstens hat er jedesmal ein bischen gegessen, obwohl es immer das gleiche gab. immerhin wars leckeres Naßfutter und nicht das eklige Trockenkrümelzeugs. Außerdem ist er ständig hinter mir hergetigert und auf den Schoß geklettert, als ich auf der Couch saß. Und dann hat er tatsächlich mal die Pfote nach dem Laserpunkt ausgestreckt statt nur müde den Kopf zu drehen. Mal sehen, wie's morgen aussieht, aber heute wirkte er etwas fitter als sonst. Und er hat brav ins Katzenklo gemacht und nicht wie gesterns in die Transportkiste oder auf seinen Schwanz (ratet mal, wer gestern schon wieder gewaschen wurde ;-)).

Ich selbst hatte auch einen schönen Tag heute. War nachmitttags in Monschau und auf dem Weg dahin gibts viele schönen kurvenreiche Straßen (Strada Loren, wie der zukünftige Fußballvizeweltmeister sagt). Allerdings war auch viel Verkehr, so daß ich nach einer besonders schönen Serpentinenstrecke, auf der ich hinter ein paar Schnarchnasen feststeckte, die nicht mal das Tempolimit erreicht haben, umdrehen mußte, um die Strecke nochmal zu fahren. Ohne Verkehr. Heeii!

Franky does it all

Huch, da bin ich wieder ins Englische gerutscht mit dem Titel. Egal. Sieht wohl so aus, als wollte Franky zum Schluß nochmal so richtig die Sau rauslassen und all meine geschönten Behauptungen, ich hätte meine Miezen stubenrein gekriegt, auf den Kopf stellen.

Heute morgen hat er erstmal ein bischen lustlos an seinem Futter rumgeschleckt, hat sich dann aus der Küche in den Essbereich geschleppt, ist mühsam ins Katzenkörbchen geklettert und hat erstmal einen Haufen auf die Fließdecke gesetzt. Immerhin weiß ich jetzt sicher, daß er nicht an Verstopfung leidet. Und vorhin, als ich laufen war, hat er's nur noch bis ins sein anderes Körbchen geschafft (das stand wohl auch näher), was ja größtenteils aus Schaumstoffkonstruktion besteht, und hat da den Boden geflutet. Wobei er sich dann allerdings auch ziemlich nasse Füße geholt hat. Auf denen ist er dann in den Flur zurückgehumpelt und hat sich dann auf die nassen Pfoten gelegt. Als ich nach Hause kam und die nassen Spuren gesehen habe, hab ich ihn erstmal aus der Lache rausgetragen, in der er inzwischen lag und draußen gewaschen. Hat ihm wieder nicht gefallen. Aber inzwischen kann er sich auf kaum noch wehren und da wo das Fell naß war sah man ziemlich deutlich, daß er nur noch aus Haut und Knochen besteht.

Als alles wieder sauber und er halbwegs abgetrocknet war, hab ich mich zu ihm gesetzt und ihm ein Weilchen den Kopf gekrault. Wie er einen jetzt anschaut, mit herunterhängenden Ohrenspitzen und Augenliedern ist einfach nur herzzereißend und zum Heulen. Man kann sich ja nichttmal trösten und behaupten, er hätte ein langes und erfülltes Leben gehabt. Himmel, der Kleine ist grade mal ein Jahr alt!

Morgen geht's wieder zum Tierarzt. Fiebermessen, Spritze gegen das Fieber und nächste Woche wiederkommen. Wie lange noch?

Badezeit

Und noch ein Tierarztbesuch heute. Mittlerweile haben wir uns bei zeimal pro Woche eingependelt. Daann wird mal Fieber gemessen, eine Spitze gegeben und je nach Tierarzt mehr oder minder viel vorgeschlagen, wie man Franky das Leben erleichtern könnte oder einfach nur eine Grabesmiene ob der Hoffnungslosigkeit seines Falles aaufgesetzt.

Mittlerweile ist die Diaagnose Bauchfellentzündung wohl wirklich ziemlich wahrscheinlich. Solange Franky noch seinem Essen hinterherläuft und sich ab und zu mal bewegt, werden wir ihn gewähren lassen, aber wenn auch das nicht mehr geht, ist wohl eine letzte Reise zum Onkel Doktor fällig.

Heute hat Franky sich zur Feier der guten Nachrichten auch gleich mal im Transportkorb vollgepinkelt. Dafür haab ich ihn dann eben mit einem nassen Lappen gewaschen, das fand er nicht so toll. Jetzt hab ich ihn draussen in die Sonne zum Trocknen gelegt, gleich darf er wieder rein.

Neue Heimat

Ach ja: das neue Körbchen nehmen sie beide an. Auch wenn ich zwischendurch aus Franky Körperhaltung, als er im Körbchen stand, eine gewisse Ähnlichkeit zur Toilettenhalten festzustellen glaubte. Aber ich hab den Eindruck, inzwischen ist klar, wofür die Kiste gut ist...
  

Partytime

So, jetzt hab ich doch gestern Geburtstag gefeiert. Also, den Katzengeburtstag jedenfalls. Ich hatte ja noch überlegt, den abzusagen, um Franky nicht noch mehr zu belasten, aber die Idee dann wieder fallengelassen. Statt dessen hab ich ihm in der hintersten Ecke vom Balkon vorne ein Plätzchen reserviert, wohin er sich zurückziehen konnte, wenn es ihm zu viel wurde. Hat er aber gar nicht ausgenutzt, sondern sich einfach immer irgendwo mitten in den Weg gelegt.

Und Benjy hat es irgendwann aufgegeben, sich immer zu verstecken, und sich ein bischen bespaßen lassen.