Thursday, August 31, 2006

Blumento-Pferde

Gnnaaaa! Jetzt hab ich gestern so schoen hier rumgeputzt und den Dreck der letzten Wochen entsorgt und dann auch noch all meine Balkonpflanzen wieder von meiner Nachbarin zurueckgeholt (sans die Sonnenblume, die hat's nicht geschafft, aber der gings auch vor dem Urlaub schon ein bischen Franky), was macht Benjy? Bringt mir vom Balkon ein bischen Dreck aus jedem Blumentopf und verteilt ihn schoen gleichmaessig in der Wohnung. Toll Benjy! Du darfst heut schonmal nicht mehr raus!

Mir ist nochwas eingefallen, was ich aus Peru nicht vermisse: die Blues Brothers Platte, die wir einen Abend im Pub gehoert haben. Die hab ich naemlich noch auf Vinyl und grade mal zur Fruehstuecksuntermalung aufgelegt. Faengt an mit der Ansage, dass es solche Musik ja im Jahr 2006 nicht mehr oder nur noch in Konserven geben wird. 2006 war damals ja noch ewig weit weg...

Aprospos Musik. War ja gestern wieder am Elisengarten. Zu meiner Ueberraschung waren Urban Trad da, die ich eigentlich erst fuer heute erwartet hatte, und die waren gar nicht mal so schlecht. Folk, klang groesstensteils irisch oder keltisch oder so, und zum Teil gingen die richtig gut ab. Hab mir dann gleich mal des nachts eine CD von denen..., aeh..., geholt, aber im Studio klingen die irgendwie nicht so dolle. Ein bischen steril und herzlos fuer meinen Geschmack, die Musik duempelt so vor sich hin. Mal schaun, ob's da auch Live-Alben von gibt, vielleicht gibt's ja doch ne Scheibe, die einen Kauf lohnt.

Wednesday, August 30, 2006

Umstellungsschwierigkeiten

Jetzt wo ich schon ueber eine Woche hier in Deutschland bin, merk ich doch, dass ein paar Sachen hier anders laufen als im Urlaub. Ich mein jetzt nicht so grundlegende Sachen wie Arbeiten, Katze fuettern oder putzen, was kein Hotelpersonal fuer einen erledigt (und was mich vorhin wieder viele Stunden meiner kostbaren Lebenszeit gekostet hat).

Nein, ich meine solche Kleinigkeiten wie Toilettenpapier. Einerseits ist das Zeug ja hier so dick, dass mans kaum gefaltet kriegt, das ging mit dem halblagigen peruanischen Stoff deutlich einfacher. Wenn denn mal welches da war. Der peruanische Toilettenbetreiber an sich stellt ja sowas nur ungern zur Verfuegung, deswegen schleppte man ja auch immer seine eigene Rolle mit sich rum. Wenn sich also jemand wundert, wieso ich auf den Fotos so eine ausgebeulte Beintasche an meiner Hose habe, das ist nur gepressetes Klopapier. Ausserdem frag ich mich jedesmal, warum der Muelleimer bei mir im Bad so weit weg steht, da kommt man ja vom Klo aus gar nicht dran, um das Papier reinzu --- ach ne, denk ich dann wieder, brauch ich ja gar nicht. Hierzulande darf man das Papier ja zusammen mit dem Spuelwasser entsorgen. Komisch, damals nach dem Kretaurlaub, wo die gleichen Toilettensitten herrschten, hatte ich weniger Umstellungsprobleme. Aber da war ich ja auch nur eine Woche. Und nach all den Verrenkungen auf der unterdimensionierten Bordtoilette letztes Jahr im Segelboot war ich zu Hause einfach nur wieder froh, bequem zu sitzen. Scheiss auf das Klopapier.

Was ich ueberhaupt nicht vermisse, sind die peruanischen Verkehrsregeln. Oder besser gesagt, deren totale Abwesenheit. Beim Autofahren in Peru gibt es naemlich nur ein Gesetz, naemlich das des dreisteren. Der muss gar nicht mal staerker sein, es reicht voellig wenn er schneller vorankommen will als alle anderen um ihn rum. Da wird dann wild und kontinuierlich die Spur gewechselt, andere Autos geschnitten, gehupt ohne Ende, Staus an einer Kreuzung werden links ueberholt um dann an der Ampel rechts quer durch den gesamten Gradeausverkehr abzubiegen, und Rueckspiegel zaehlen ueberhaupt nichts, die werden nur zum Wegklappen beim Touchieren mit dem Nebenmann gebraucht (als Abstandswarner sozusagen). Hupen macht ueberhaupt den groessten Teil des Autofahrens da unten aus. Ich glaube Fahrpruefung und Tuev (wenns sowas gibt, was ich beim Zustand der meisten Autos doch stark bezweifle) laufen in etwa so ab:


Pruefer: Hup mal.

Fahrer: *drueck* MOOOOOEEEEEPPP

Pruefer: Fernlicht?

Fahrer: *klickerklicker* *blendauf*

Pruefer: Fein. Hier ist der Schein.

Das Fernlicht braucht man naemlich als Ersatzhupe, weil in manchen Bereichen Hupen untersagt ist.

Das Konzept von einem bindenden Regelwerk fuer alle Verkehrsteilnehmer (naja gut, bindend fuer alle ausser Heinsbergern, Bergheimern, Hollaendern, Belgiern, Besitzern von Autos jenseits der 15000Euro-Marke und anderen Randgruppen jedenfalls) ist in Peru jedenfalls gaenzlich unbekannt, allenfalls hat mal jemand von so einem neumodischen Zeug gehoert, was die Leute jenseits des grossen Teichs benutzen. Vielleicht erzaehlen das ja auch die Eltern Ihren Kindern, wenn die nicht artig sind: 'Also pass mal auf Juan, wenn Du Deinen Teller jetzt nicht aufisst, musst Du zur deutschen Fahrschule' - *schreistopfkauschluck*.

Zu diesem Post duerft Ihr uebrigens keine Kommentare schreiben. Das habt Ihr jetzt davon, dass Ihr hier immer alles vollschreibt!

Tuesday, August 29, 2006

Rechts? Links!

Ich habe mal ein grosses Wagnis eingegangen und die neueste Picasa Beta-Version auf meinem Rechner inhaliert um meine Fotos bei Google hochladen zu koennen. Und was soll ich sagen? Es hat geklappt! Peru-Bilder gibt's ab sofort hier:

http://picasaweb.google.com/joern.stein/Peru06/

Und nicht mehr auf meinem Rechner daheim.

Und wo ich grade dabei bin, hier ist ein Preview zu der Auto-Auto Show, wo ich gestern war:


Get this video and more at MySpace.com

Monday, August 28, 2006

Auto Auto

So. Die erste Woche zu Hause ist fast rum. Benjy is wieder hier, ich hab meinen Jet Lag am Wochenende untern Tisch gesoffen und alles ist gut. Naja gut, richtig gut wär's ja noch, wenn Benjy sich mal in Ruhe irgendwo hinlegen würde um sich liebkosen zu lassen und so richtig richtig gut wären vielleicht auch noch ein paar andere Dinge, aber man kann ja nicht alles haben. Jedenfalls nicht sofort.

Also, Benjy ist ein kleiner Quengler geworden. Eigentlich war er das schon immer, aber seit ich ihn nicht mehr ignorieren und mich mit Franky beschaeftigen kann fällt's halt ein bischen mehr auf. Dafür sieht er jetzt, wo er auf Naßfutterdiät ist, viel besser aus, ein bischen kräftiger und viel weicheres Fell. Vielleicht war die Trockenfutterhaltung doch keine so gute Idee. Wenn ich mich hinreichend mit ihm beschäftige und ihn mit Laserpointe, Katzenangel und natürlich Naßfutter ablenke, quengelt er auch gleich ein bischen weniger. Möchte mal wissen, wenn er anmaunzt, wenn ich nicht da bin...

In Aachen ist ja derzeit die Reitdingsdaweltmeisterschaft. Da sind natürlich alle total aus dem Häuschen und zur Belustigung der angereisten Besuchermassen gibt's tägliches Unterhaltungsprogramm in der City. Was man hier halt so City nennt. Heute hab ich mich dann mal aufgemacht, um mir das zu Gemüte zu führen, weil mich die Steffi mal wieder mit der Sauna alleingelassen hat. Tststs. Ich hoffe Du liest das! Schäm Dich, Dir einfach soviel Arbbeit aufzuhalsen! Also jedenfalls war ich am Elisenbrunnen, wo auf einer Büne Auto Auto auftraten. Oder vielleicht wurde auch Auto Auto aufgeführt. Keine Ahnung, ob das der Titel des Ensembles oder des Stücks war. Das dreiköpfige Ensemble jedenfalls bestand aus zwei jungen Männern und ihrem Musikinstrument, das sie namentlich vorstellten als den Opel Kadett E. Mit resonanzverstärkter vierschichtiger Harmonienlackierung, feingetunten Bleikristallscheiben, speziell präpariertem Klanginnenraum und wer weiß was noch alles. Hatte leider nichts zum Mitschreiben dabei. Auf dem haben sie dann Musik gemacht, zunächst noch a capella, lediglich unterstützt vom Halleffekt, dann gab's Hänschen Klein in einer auf der Heckscheibe gequietschten Variante mit Scheuerunterstützung am rechten Kotflügel und zum Höhepunkt wilde Percussioneinlagen am und ums Fahrzeug. Ab und zu unterbrochen von rein verbalen Comedyeinlagen, mein persönlicher Favorit war, ich möchte es mal so nennen, Adolfs Klage über die nicht erteilte Prüfplakette. Da hat mirrr diiieeserrr verrrrloooooogene Sohn einerrrrr bolschewistischen Prrrrrooostituiiiiieeeerrrrrrten errrrrzäääählt, mein Motooooorrrrrr wäääääärrrrrree verrrrrrrrrölt! Kann man schwer nachmachen, war aber mit soviel Herrrrrrrrz vorgetragen, daß es einfach zum Brüllen war.

Ab der Halbbzeit wichen dann allerdings die feinschichtigen Schlagzeugarrangements wuchtigeren Tönen, als der arme E-Kadett erst mittels Axt zum Cabrio umgebaut wurde (immmer noch im richtigen Takt) und als im Finale die tschaikowskischhen Klänge vom Band von lauten Hammerschlägen unterstützt wurden, war es dann mit dem musikalischen Anspruch der Darbietung völlig vorbei. Prinzipiell kann ich die Show schhon empfehlen, wenn Ihr mal die Gelegenheit zum Anschauen habt, aber spätestens wenn die Axt auf die Büne kommt, kann man eigentlich gehen.