Monday, August 28, 2006

Auto Auto

So. Die erste Woche zu Hause ist fast rum. Benjy is wieder hier, ich hab meinen Jet Lag am Wochenende untern Tisch gesoffen und alles ist gut. Naja gut, richtig gut wär's ja noch, wenn Benjy sich mal in Ruhe irgendwo hinlegen würde um sich liebkosen zu lassen und so richtig richtig gut wären vielleicht auch noch ein paar andere Dinge, aber man kann ja nicht alles haben. Jedenfalls nicht sofort.

Also, Benjy ist ein kleiner Quengler geworden. Eigentlich war er das schon immer, aber seit ich ihn nicht mehr ignorieren und mich mit Franky beschaeftigen kann fällt's halt ein bischen mehr auf. Dafür sieht er jetzt, wo er auf Naßfutterdiät ist, viel besser aus, ein bischen kräftiger und viel weicheres Fell. Vielleicht war die Trockenfutterhaltung doch keine so gute Idee. Wenn ich mich hinreichend mit ihm beschäftige und ihn mit Laserpointe, Katzenangel und natürlich Naßfutter ablenke, quengelt er auch gleich ein bischen weniger. Möchte mal wissen, wenn er anmaunzt, wenn ich nicht da bin...

In Aachen ist ja derzeit die Reitdingsdaweltmeisterschaft. Da sind natürlich alle total aus dem Häuschen und zur Belustigung der angereisten Besuchermassen gibt's tägliches Unterhaltungsprogramm in der City. Was man hier halt so City nennt. Heute hab ich mich dann mal aufgemacht, um mir das zu Gemüte zu führen, weil mich die Steffi mal wieder mit der Sauna alleingelassen hat. Tststs. Ich hoffe Du liest das! Schäm Dich, Dir einfach soviel Arbbeit aufzuhalsen! Also jedenfalls war ich am Elisenbrunnen, wo auf einer Büne Auto Auto auftraten. Oder vielleicht wurde auch Auto Auto aufgeführt. Keine Ahnung, ob das der Titel des Ensembles oder des Stücks war. Das dreiköpfige Ensemble jedenfalls bestand aus zwei jungen Männern und ihrem Musikinstrument, das sie namentlich vorstellten als den Opel Kadett E. Mit resonanzverstärkter vierschichtiger Harmonienlackierung, feingetunten Bleikristallscheiben, speziell präpariertem Klanginnenraum und wer weiß was noch alles. Hatte leider nichts zum Mitschreiben dabei. Auf dem haben sie dann Musik gemacht, zunächst noch a capella, lediglich unterstützt vom Halleffekt, dann gab's Hänschen Klein in einer auf der Heckscheibe gequietschten Variante mit Scheuerunterstützung am rechten Kotflügel und zum Höhepunkt wilde Percussioneinlagen am und ums Fahrzeug. Ab und zu unterbrochen von rein verbalen Comedyeinlagen, mein persönlicher Favorit war, ich möchte es mal so nennen, Adolfs Klage über die nicht erteilte Prüfplakette. Da hat mirrr diiieeserrr verrrrloooooogene Sohn einerrrrr bolschewistischen Prrrrrooostituiiiiieeeerrrrrrten errrrrzäääählt, mein Motooooorrrrrr wäääääärrrrrree verrrrrrrrrölt! Kann man schwer nachmachen, war aber mit soviel Herrrrrrrrz vorgetragen, daß es einfach zum Brüllen war.

Ab der Halbbzeit wichen dann allerdings die feinschichtigen Schlagzeugarrangements wuchtigeren Tönen, als der arme E-Kadett erst mittels Axt zum Cabrio umgebaut wurde (immmer noch im richtigen Takt) und als im Finale die tschaikowskischhen Klänge vom Band von lauten Hammerschlägen unterstützt wurden, war es dann mit dem musikalischen Anspruch der Darbietung völlig vorbei. Prinzipiell kann ich die Show schhon empfehlen, wenn Ihr mal die Gelegenheit zum Anschauen habt, aber spätestens wenn die Axt auf die Büne kommt, kann man eigentlich gehen.

No comments: