...ist so ein Satz, den sollte man sich gründlich überlegen, bevor man ihn denkt. Den hab ich letzten Freitag schon gedacht, als wir aus dem Krankenhaus kamen, und dann kam der Samstag.
Gestern hab ich ihn auch gedacht, jedenfalls in abgewandelter Form. Ich hatte mich nämlich endlich dazu durchgerungen, das reduzierte Angebot der Telekom anzunehmen, mein iPhone auszutauschen, was seit November kaputt ist. Ich finde zwar immer noch, das ist eigentlich ein Gewährleistungsfall, aber was ich finde ist der Telekom relativ egal. Also hab ich mir gestern gedacht, morgen gehste zum Telekomshop, gibst das iPhone und den bisher gesammelten Papierkram ab, und die schicken es weg und du kriegst ein neues. Und ne Rechnung natürlich.
Ja. Genau. (was übrigens meines Wissens nach die einzige Art ist, aus zwei positiven Aussagen eine negative zu machen. Allen gegensätzlichen Meinungen der Mathematik zum Trotz)
Ich also heut mein iPhone leergeputzt, SIM-Karte rausgenommen, den ganzen Schriftwechsel mit der Telekom eingepackt und marsch zum T-Punkt. Brav in der Schlange gewartet bis ich dran war, dann mein iPhone und den Papierkram auf die Theke gelegt und der kleinen Frau hinter der Theke gesagt, daß ich das gerne kostenpflichtig austauschen lassen möchte, weil das Mikrofon beim Telefonieren nicht geht.
"Haben Sie schon die neue Software drauf? Seit gestern gibt's neue Software, die behebt viele Probleme mit der Sprachübertragung."
Hnngngngngn. Schätzelein, a) haben wir diese Fragen schon 17 mal mit der Apple-Hotline durchgekaut und b) bin ich Entwickler bei Apple und hab die neue Software schon seit Dezember drauf. Tut mir auch leid, daß das gemeine Fußvolk die erst jetzt kriegt.
Also macht sie's erstmal an. Sieht, daß es leer ist.
"Haben Sie die SIM-Karte dabei?"
Nee, hab ich nicht, wozu auch, das Ding war ja schonmal beim Service und ich habe hier schriftlich dokumentiert, daß es defekt ist. Vom Service. Und von der Telekom.
Immer noch kein Blick auf den Papierkram.
"Ich muß das testen, sonst kann ich keinen Reparaturauftrag schreiben"
Meine Herren, aber meinetwegen. Was tut man nicht, für ein neues iPhone. Ich frickel also die iPhone-picoSIM-Karte aus meiner selbstgestrickten Halterung für mein (übrigens absolut funktionsfähiges) Android-Handy, sie baut sie ins iPhone, ruft irgendwo an und quatscht erstmal mit dem Sprachcomputer. Hab ich erwähnt, daß meine Fehlerbeschreibung "Mikrofon geht beim Telefonieren nicht" war? Sollte man sich dann nicht lieber selber anrufen, um das zu überprüfen? Egal, irgendwann hatte sie dann doch einen Menschen an der Strippe, und oh Wunder, das Mikrofon funktionierte. Vorführeffekt.
Und jetzt, wo Little Miss Eigentlich-bin-ich-viel-zu-unfreundlich-für-Kundenkontakt-aber-ausser-der-Telekom-wollte-mich-keiner-haben mit meinem Handy telefoniert hatte, fing sie an, den Auftrag aufzunehmen. Eigentlich hatte ich gedacht, sie wollte gucken, ob es wirklich defekt ist, aber da hab ich mich wohl geirrt.
"Haben Sie die Originalrechnung dabei?"
Bittewas? Nee, natürlich nicht, aber die Telekom wird ja wohl wissen, wann sie mir den iScheiss verkauft hat, oder? Während Sie also rumtelefoniert, male ich ein bisschen in dem Papierkram rum, um den Servicetechnikern schonmal vorab mein Einverständnis zum kostenpflichtigen Austausch zu geben, damit die nicht erst wieder ihre Pseudo-Fehleranalyse machen und mir sagen, daß Mikrofon wär kaputt.
"Das brauchen sie nicht, das können wir sowiesonicht mitschicken."
Haeh?
"Der Auftrag geht elektronisch raus, da können wir nichts mitschicken. Ich kann da auch keine Kommentare mit reinschreiben."
Aha. Und bei der Fehlerbeschreibung haben sie geschrieben, der Kunde erzählt irgendwas vom Mikrofon, aber das stimmt nicht, ich hab's getestet und mach das hier nur damit der endlich abhaut, oder was? Und überhaupt, schicken sie das iPhone auch per Mail oder warum kann man da nix beilegen? Nein, das ginge auch nicht.
Na meinetwegen. Irgendwann ist sie dann fertig mit eintippen und sagt mir, das Gerät würde dann nach Austausch wieder in den Laden geschickt, die melden sich dann bei mir. Nee, meinte ich, ich würde gerne eine andere Rücklieferadresse angeben.
"Ja, nee, das geht nicht."
Das war dann ungefähr der Moment, wo mir der Kragen geplatzt ist, ich ihr gesagt habe, was sie mit ihrem Reparaturauftrag machen kann und daß ich das doch lieber in Mönchengladbach beim T-Punkt abgebe. Die haben zwar auch keine Ahnung, sind aber wenigstens freundlich dabei und nicht so kleine arrogante Ziegen, die ihre Kunden behandeln, als wären sie zu blöd zum Telefonieren.
Ehrlich, ich freu mich schon drauf, den Vertrag mit der Telekom endlich zu kündigen. Ich hoffe nur, daß die in Zukunft nicht wieder irgendwelche Exklusivrechte an Telefonen haben, die ich unbedingt haben muss...